Berlin - Als Konsequenz aus dem russischen Angriff auf die Ukraine fordert der energiepolitische Sprecher der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, Mark Helfrich, den Vollzug des Kohleausstiegs zu stoppen. Im Falle eines Ausfalls russischer Gaslieferungen müsse auch der Atomausstieg "auf den Prüfstand", sagte er der "Welt" (Freitagausgabe).

"Wir sollten in diesem Jahr keine Kohlekraft ins Aus schicken", sagte Helfrich der Zeitung: "Der Einmarsch in die Ukraine zeigt, dass Russland kein verlässlicher Partner ist und wir die Abhängigkeit von Russland und russischem Gas nicht noch weiter erhöhen dürfen." Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) stehen in diesem Jahr Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 3.721 Megawatt aus Gründen des Klimaschutzes zur Abschaltung an. Zusätzlich werden Ende des Jahres die letzten drei deutschen Kernkraftwerke stillgelegt. Aus Sicht des Energiepolitikers ist das ein Fehler: "Solange wir in Deutschland die russischen Gaslieferungen nicht adäquat durch zusätzliche LNG-Lieferungen, Wasserstoff und den Ausbau der erneuerbaren Energien kompensieren können, müssen wir in der derzeitigen Situation vorhandene Kohlekraftwerke betriebsbereit halten", sagte Helfrich: "Käme es gar zu einem russischen Lieferstopp müssen die Pläne zum Atom- und Kohleausstieg ganz klar auf den Prüfstand. Die Versorgungssicherheit Deutschland darf auf keinen Fall gefährdet werden."

Foto: Tagebau Hambach (über dts Nachrichtenagentur)

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