Berlin - Die Beschäftigten an Deutschlands Hochschulen sind im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern überdurchschnittlich oft befristet beschäftigt. Das zeigt der aktuelle Hochschulreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), über den der "Spiegel" berichtet. Demnach gaben 78 Prozent der befragten Wissenschaftler und 16 Prozent der Mitarbeiter in Technik und Verwaltung an, sie hätten befristete Stellen.
Im Durchschnitt lag der Anteil bei 67,9 Prozent. Frauen waren mit 74,5 Prozent deutlich häufiger betroffen als Männer mit 63,6 Prozent. Zum Vergleich: Bei allen abhängig Beschäftigten in Deutschland (ohne Auszubildende) lag der Anteil befristet Beschäftigter bei 8,3 Prozent, wie das Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt. Fast die Hälfte der Wissenschaftler hatten zudem eine Teilzeitstelle. Mehr als drei Viertel arbeiteten regelmäßig länger als vertraglich vereinbart. Wissenschaftler mit befristetem Vertrag machten im Schnitt noch mehr Überstunden als ihre unbefristet beschäftigten Kollegen: 10,6 zu 6,6 Stunden pro Woche. Die Daten des DGB-Hochschulreports beziehen sich auf das Jahr 2018. Zwei Jahre zuvor hatte es eine Gesetzesnovelle gegeben, die den Anteil befristeter Stellen an Universitäten eindämmen sollte. Der Rückgang seither laut DGB: ganze 0,4 Prozentpunkte. Für seinen Report hatte der DGB im Herbst 2019 in acht Bundesländern 10 549 Beschäftigte an Hochschulen zu ihren Arbeitsbedingungen befragt sowie Daten des Statistischen Bundesamts ausgewertet.
Foto: Bücher in einer Bibliothek (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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