Berlin - Vor dem Beginn der Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst erwägt Verdi-Chef Frank Werneke Streiks, sollten die Arbeitgeber nicht auf die Gewerkschaftsforderungen eingehen. "Ob wir zur Durchsetzung die Unterstützung der Beschäftigten durch Streiks brauchen, wird sich zeigen", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe Mediengruppe (Freitagausgaben).
"Die Länder sollten eigentlich wissen, dass wir mobilisierungsfähig sind." Die Gewerkschaften Verdi und DBB Beamtenbund und Tarifunion fordern fünf Prozent mehr Lohn und einen Mindestbetrag von 150 Euro. Werneke verwies auf steigende Preise für Lebensmittel und Kraftstoffe, die sich auf mittlere und untere Einkommensgruppen stark auswirken würden. "Steigende Preise dürfen nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen", mahnte der Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft. Es liege in der Hand der Arbeitgeber, ob eine Hängepartie zu erwarten sei: "Leider ist es eine schlechte Sitte geworden, erst in der dritten Verhandlungsrunde ein Angebot zu unterbreiten." Scharfe Kritik äußerte Verdi am Tarifeinheitsgesetz (TEG), das er als "Schwachsinnsgesetz" bezeichnete. Das Gesetz habe die Konflikte unter den Gewerkschaften verschärft, anstatt sie zu lösen, wie das Beispiel der Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn gezeigt hätte. "Ohne das TEG wäre die Auseinandersetzung sicher nicht in dieser Härte geführt worden", sagte Werneke.
Foto: Verdi (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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