Hannover - Niedersachsens Verfassungsschutz-Chef Bernhard Witthaut geht davon aus, dass zeitnah weitere IS-Anhänger nach Deutschland zurückkehren. Allein für Niedersachsen gehe er von etwa 18 potenziellen Rückkehrern aus, etwa ein Drittel davon Frauen, sagte Witthaut der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Er mahnte, dass die Zusammenarbeit der Behörden in Deutschland in Sachen Rückkehrer besser werden müsse. "Es fehlt ein Gesamtkonzept des zuständigen Auswärtigen Amtes in Richtung Länder", so der Verfassungsschutz-Chef. Zuletzt hatte Deutschland acht Frauen mit insgesamt 23 Kindern aus Syrien ausgeflogen. Die Mütter sollen sich seinerzeit der Terrororganisation IS angeschlossen haben.

Drei von ihnen wurden unmittelbar am Flughafen in Frankfurt festgenommen. Witthaut sagte: "Eine enge psychologische Betreuung der Kinder ist dringend notwendig. Man weiß nicht genau, ob und wie stark die Kinder traumatisiert sind." Deutschland sollte sich hier ein Vorbild an den Niederlanden nehmen, die den Nachwuchs von IS-Rückkehrern sehr eng begleiten.

Bislang sei das Vorgehen bundesweit "eher uneinheitlich. Das sollte sich ändern, hier braucht es ein abgestimmtes gemeinsames Vorgehen."

Foto: Zwei Frauen mit Kopftuch (über dts Nachrichtenagentur)

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