Berlin - In Deutschland könnte es in den kommenden Monaten schwere Engpässe bei der Versorgung von Patienten auf der Intensivstation geben. Denn laut einer Umfrage plant jede dritte dort tätige Pflegefachkraft, bald ihre Arbeitsstelle aufzugeben.
Das berichtet das Wirtschaftsmagazin "Business Insider". Demnach wollen 31 Prozent der nichtärztlichen Mitarbeiter und 19 Prozent des ärztlichen Personals in den nächsten 12 Monaten die Intensivmedizin oder die Notfallmedizin beziehungsweise den Rettungsdienst verlassen. Zudem planen 46 Prozent beziehungsweise 30 Prozent der jeweiligen Berufsgruppen, ihren Stellenanteil zu reduzieren. Das ist das Ergebnis einer Onlineumfrage der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN).
An der Umfrage haben insgesamt 1.321 Menschen teilgenommen, davon 57 Prozent Pflegekräfte, 35 Prozent Ärzte, 5 Prozent Rettungs- oder Notfallsanitäter und 3 Prozent sonstige. Sie wurden im Zeitraum zwischen dem 5. bis 16. April befragt. 72 Prozent der nichtärztlichen Mitarbeiter und 46 Prozent des ärztlichen Personals fühlt sich in der dritten Welle der Corona-Pandemie überlastet. Eine überwältigende Mehrheit von 96 Prozent beziehungsweise 86 Prozent äußerte das Gefühl, von den politischen Entscheidungsträgern in ihrer täglichen Arbeit im Stich gelassen worden zu sein.
Schon vor der Pandemie kritisierten viele Mitarbeiter in der Branche die hohe Arbeitsbelastung, Pflegekräfte fühlen sich schlecht bezahlt. Der Personalmangel dürfte sich zudem in den nächsten Jahren durch den weiter voranschreitenden demografischen Wandel verschärfen: Ältere Mitarbeiter der Babyboomer-Generation gehen in Rente, während gleichzeitig die Zahl der Patienten durch die höhere Zahl an älteren Menschen und die höhere Lebenserwartung steigt.
Foto: Krankenhaus (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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