Wolfsburg - Volkswagen sieht den geplanten neuen Klimavorschriften der EU gelassen entgegen. "Auf die weitere Absenkung der CO2-Werte von Pkws und leichten Nutzfahrzeugen sind wir vorbereitet", sagte VW-Chef Herbert Diess dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).
"Es ist fast schon irrelevant geworden, ob die Reduktion um ein paar Prozentpunkte mehr oder weniger ausfällt." Dass Brüssel de facto ein Aus für Benzin- und Dieselautos anstrebt, beunruhigt ihn nicht. "Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor werden von allein auslaufen. Das wird der Markt richten. Die Zukunft gehört heute schon den Elektroautos", sagte er.
Bei Batterietechnik ist Europa bisher jedoch stark auf Lieferanten aus Asien angewiesen. "Die wahre Herausforderung ist die Industrialisierung der Fertigung von Batteriezellen, also die Produktion in großem Stil", so Diess. Auch Siemens-Energy-Chef Christian Bruch begrüßt das "Fit for 55"-Paket als wichtigen Schritt.
Zugleich aber sagte er dem "Handelsblatt" dazu: "Absichtserklärungen allein reichen nicht - was wir vor allem brauchen, ist mehr Geschwindigkeit." Der Plan, den Anteil der Erneuerbaren bis 2030 auf 38 bis 40 Prozent zu erhöhen, ist nach Bruchs Einschätzung richtig. "Wichtiger als einzelne Prozentpunkte ist aber, dass die Umsetzung von Projekten und vor allem die Genehmigungsverfahren beschleunigt werden." In Deutschland etwa vergingen bis zur Fertigstellung einer Stromtrasse bis zu zwölf Jahre: "Das ist viel zu lange."
Energieintensive Branchen fürchten international einen Wettbewerbsnachteil, wenn in der EU der Ausstoß von CO2 verteuert wird. "Wenn es nicht gelingt, die Versorgung mit grünem Strom für die nächsten Jahrzehnte zu sichern, droht eine Deindustrialisierung", sagte Covestro-Vorstand Klaus Schäfer dem "Handelsblatt".
Foto: VW-Logo (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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