Warstein - Warsteiner-Chef Christian Gieselmann fordert wegen enormer Absatzeinbrüche in der Coronakrise Staatshilfe für Bier-Hersteller. "Aktuell werden den Brauereien in einer Weise die Absatzkanäle weggenommen, dass Hilfe angebracht ist. Da darf der Staat nicht weggucken", sagte Gieselmann der "Welt" (Freitagausgabe).

Doch auch so rechnet der Manager mit einem Brauereisterben. "Wir haben in Deutschland derzeit über 1.500 Brauereien, die meisten mit viel Lokalkolorit und einem Einzugsgebiet in ihrer jeweiligen Region, wenn nicht sogar in einem noch kleineren Radius. Von dieser Vielfalt dürfte durch Corona einiges auf der Strecke bleiben", prognostizierte Gieselmann.

Vor allem unter den kleineren Brauereien, die ja vielfach eine sehr hohe Gastronomieabhängigkeit haben, werde es zu massiven Verwerfungen kommen. Da herrsche vielerorts die nackte Existenzangst. "Zumal die Krise 2021 noch nicht beendet sein wird. Das erste Quartal ist ja schon jetzt praktisch verloren."

Bei Warsteiner rechnet man aber nicht nur 2021 mit Nachwehen durch Corona fürs eigene Unternehmen und die Branche insgesamt. "Zwei, drei Jahre wird es schon noch dauern, bis sich die Lage für die Brauereien wieder einigermaßen normalisiert", sagte Gieselmann. Kurzfristig hoffe er, dass sich die Lage mit einem zunehmenden Impfschutz deutlich schneller bessert und Veranstaltungen wieder möglich sind. Für die Zukunft könne er sich zudem vorstellen, mit Schnelltests zu arbeiten, etwa bei Festivals und Konzerten.

Foto: Biertrinker (über dts Nachrichtenagentur)

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