Berlin - Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hält die Corona-Warn-App für ein "nettes Instrument", welches wegen der strengen Datenschutz-Regelungen in Deutschland aber "seinen Zweck nicht erfüllt". Das sagte er der RTL/n-tv-Redaktion.

"Ich glaube deswegen, dass uns die App im Moment nicht weiterhelfen wird." Konkret sei die Freiwilligkeit, mit der Nutzer ihre Daten zur Verfügung stellen könne, für die Nachverfolgung ein Problem: "Sie sind nicht verpflichtet, wenn Sie einen positiven Corona-Test haben, diesen auch einzugeben in die App. Es ist bekannt, dass etwa die Hälfte der Menschen, die die App zwar nutzen und positiv getestet worden sind, dieses nicht auf der App eingeben." Damit könnten dann auch andere Kontakte, die auch diese App haben, nicht gewarnt und geschützt werden.

"Hier ist, glaube ich, noch viel nachzubessern an der Struktur dieser App." Dennoch sollte weiter an der App gearbeitet werden. "Langfristig und für die nächste Pandemie, und die kommt bestimmt irgendwann, brauchen wir hier einschränkende Regelungen des Datenschutzes, die wollen politisch aber sehr sauber diskutiert werden."

Foto: Corona-Warn-App mit Risikobegegnung (über dts Nachrichtenagentur)

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