Wiesbaden - Die Zahl der Hochschulabsolventen in Deutschland ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent zurückgegangen. Im Wintersemester 2019/2020 und Sommersemester 2020 erwarben rund 477.000 Absolventen einen Hochschulabschluss, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.

Mit Ausnahme der Jahre 2018 war die Zahl der Absolventen seit 2001 kontinuierlich gestiegen. Als Grund für den Rückgang nennen die Statistiker die Corona-Pandemie. Die Absolventenzahlen sanken in allen Bundesländern: Den stärksten Rückgang gab es in Berlin mit -12 Prozent, gefolgt von Brandenburg (-11 Prozent), Bremen (-10 Prozent) und Thüringen (-9 Prozent). In den Bundesländern mit vergleichsweise hohen Absolventenzahlen betrug der Rückgang für Bayern -8 Prozent, für Baden-Württemberg -7 Prozent und für Hessen -6 Prozent.

In Nordrhein-Westfalen, an dessen Hochschulen 22,5 Prozent aller Abschlüsse erworben wurden, machten drei Prozent weniger Studierende und Promovierende als im Vorjahr einen Abschluss. Die Hälfte (50 Prozent) aller Hochschulabschlüsse waren Bachelorabschlüsse, gut ein Viertel (28 Prozent) Masterabschlüsse. Die Zahl der abgeschlossenen Bachelortitel sank dabei um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Zahl der Masterabschlüsse um 7 Prozent. Bei Lehramtsprüfungen (9 Prozent aller Hochschulabschlüsse) ging die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent zurück und bei den Promotionen (5 Prozent aller Abschlüsse) um 7 Prozent.

Der Bachelortitel wurde besonders in der Fächergruppe Geisteswissenschaften (-16 Prozent) weniger abgeschlossen, gefolgt von Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (-14 Prozent) und Mathematik, Naturwissenschaften (-13 Prozent). Bei den Masterabschlüssen war der Rückgang in den Fächergruppen Geisteswissenschaften und Kunst, Kunstwissenschaft (jeweils -14 Prozent) am deutlichsten.

Foto: Studenten in einer Bibliothek (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: