Wien - Der Wiener Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister hat den Islam nach dem Terroranschlag in Wien in Schutz genommen. "Der Täter hat nicht unterschieden, wen er töten wollte", sagte Hofmeister der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt". Er habe sich einer Religion bedient, um seine Tat zu rechtfertigen, doch die Religion selbst habe nichts mit dem Anschlag zu tun.

Das Attentat habe ihn an seine Studienzeit in Jerusalem erinnert, so Hofmeister. Auch dort habe es viele Anschläge in Bars und Restaurants gegeben. "Die Attentäter verfolgten kein religiöses Ziel, außer so viele Menschen wie möglich zu töten." Ausgrenzung sei der "Nährboden radikalen Gedankenguts". Wer ständig gesagt bekomme, dass Islamismus Teil seiner Kultur sei, mache sich das "irgendwann zu eigen". Man müsse dafür sorgen, dass sich alle Mitglieder der Gesellschaft angenommen fühlten, so der Wiener Gemeinderabbiner. Am 2. November hatte ein Attentäter in Wien vier Menschen getötet und weitere zum Teil schwer verletzt. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte daraufhin von der EU ein größeres Engagement gegen den politischen Islam gefordert.

Foto: Österreichische Polizisten (über dts Nachrichtenagentur)

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