Berlin - Der Wirtschaftsweise Achim Truger sieht die deutsche Wirtschaft trotz der Omikron-Welle in diesem Jahr vor einem Aufschwung. "Das Konjunkturbild, das im Vorjahr gezeichnet wurde, ist noch intakt: Die Erholung ist angelegt, verschiebt sich aber", sagte Truger dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe).

Trotz der anziehenden Konjunktur rechnet er mit einem Abflauen der Inflation in diesem Jahr. "Im Laufe dieses Jahres sollte die Inflation wieder zurückgehen." So würden einige Sondereffekte wie die nach einer vorübergehenden Senkung wieder angehobene Mehrwertsteuer 2022 wegfallen. Auch seien keine breiten Lohnerhöhungen in Sicht, die die Inflation weiter antreiben würden.

Truger räumt allerdings ein, dass "die höhere Inflation länger andauert als ursprünglich erwartet, weil die Störungen länger anhalten". In der Debatte um den Aufbau einer Klimarücklage im Bundeshaushalt aus nicht genutzten Coronaschulden forderte Truger die Bundesregierung auf, ihre Pläne nachzujustieren. "Wenn man drei oder vier Ausgabenblöcke mit Obergrenzen definiert und klarmacht, inwiefern das der Überwindung der Coronafolgen dient, würde das die Klimarücklage sicher noch mal verfassungsfester machen", sagte Truger. Der Wirtschaftsweise lobte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für dessen Politik.

"Mir gefällt sehr gut, dass Herr Lindner das Bundesfinanzministerium als Ermöglichungs-Ministerium bezeichnet hat."

Foto: Containerschiff (über dts Nachrichtenagentur)

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