Berlin - Immer mehr Soldaten der Bundeswehr sind durch ihren Dienst offenbar nicht voll ausgelastet oder müssen sich durch Nebenjobs etwas zum regulären Sold dazuverdienen. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.

Das gehe aus einer internen Statistik der Bundeswehr hervor, die der FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber angefordert habe, schreibt das Magazin. Demnach hat sich seit dem Jahr 2006 die Anzahl genehmigter Nebentätigkeiten bei den rund 180.000 Bundeswehrsoldaten von 6.845 auf heute 11.156 erhöht - eine Steigerung um mehr als 60 Prozent. Die Bundeswehr hat laut dem Schreiben von Verteidigungsstaatssekretär Thomas Silberhorn keine Erkenntnisse, warum die Zahl so stark gestiegen ist. Grundsätzlich seien Nebenjobs "gänzlich dem privaten Bereich zuzuordnen", schreibt Silberhorn, wenn sie keine dienstlichen Interessen verletzten oder Sicherheitserwägungen zu einer Verweigerung führten.

FDP-Politiker Faber ist der Ansicht, prinzipiell seien die Nebenjobs auch bei Bundeswehrsoldaten nichts Schlechtes. "Bei über 11.000 Nebentätigkeiten stellt sich trotzdem die Frage, ob die Bundeswehr ihren Soldaten nicht anbieten sollte, Mehrarbeit bei der Truppe wieder einfacher und unbürokratischer zu bezahlen", sagt der Abgeordnete.

Foto: Bundeswehrsoldaten (über dts Nachrichtenagentur)

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