Mannheim - Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fordert Autofahrer und Mieter weniger an den Kosten der "Klimawende" zu beteiligen als geplant. Nach den derzeitigen Minderungszielen der EU dürfen 2030 lediglich 61 Prozent des CO2-Ausstoßes aus dem Verkehrs- und Gebäudesektor kommen, der Rest entfiele auf Industrie und Energiewirtschaft, kalkuliert das ZEW in einer Modellrechnung, über die der "Spiegel" berichtet.
Bleibe es dabei, müsse der CO2-Preis auf Diesel oder Heizöl im nächsten Jahrzehnt auf über 300 Euro pro Tonne steigen. Es wäre billiger, den Kohlendioxidausstoß in der gewerblichen Wirtschaft zu reduzieren, so das Institut. Würde das erlaubte CO2-Budget dort auf 25 Prozent des Gesamtausstoßes reduziert, stiege der Kohlendioxidpreis im Verkehrs- und Gebäudesektor auf lediglich 100 bis 150 Euro pro Tonne. Für Industrie und Stromwirtschaft betrüge er dann der ZEW-Kalkulation zufolge 70 bis 90 Euro je Tonne.
Volkswirtschaftlich würden sich die Kosten der Klimawende damit von 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 1,5 Prozent vermindern - eine Ersparnis von mehr als 35 Milliarden Euro pro Jahr. Die nächste Bundesregierung solle sich deshalb dafür einsetzen, die Gewichte bei der Klimawende zu verschieben, heißt es in einem ZEW-Papier mit "Empfehlungen zur Wirtschaftspolitik" in der kommenden Legislaturperiode.
Foto: ZEW (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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