Berlin - Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und die Deutsche Bahn (DB) wollen mit einem gemeinsamen Aktionsplan Inlandsflüge reduzieren. Eine entsprechende Erklärung wurde am Donnerstag in Berlin unterzeichnet.
Man sehe das Potenzial, dass sich gut 20 Prozent der innerdeutsch mit dem Flugzeug Reisenden stattdessen für die Schiene entscheiden, hieß es. Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßte die Initiative. "Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, marktwirtschaftliche Mechanismen zu nutzen, um mehr Kunden aus der Luft auf die Schiene zu bekommen", sagte der Ehrenvorsitzende von Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Verbote von Inlandsflügen, wie sie in Frankreich auf den Weg gebracht würden, könnten "nur ein letztes Mittel" sein.
Zielführender sei es, "den Inlandsflugverkehr von allen Steuervorteilen zu befreien und mit einer Ökosteuer zu belegen", so Naumann. Von einer neuen Bundesregierung unter einer möglichen grünen Beteiligung erwartet der Fahrgastverband "deutlich neue Akzente" zur Reduzierung des innerdeutschen Flugverkehrs gen null. "Wenn die Bahnfahrzeit die vier Stunden übersteigt, wird es zumindest für geschäftliche Reisen, wo es an einem Tag hin und zurück gehen soll, kritisch. Hier brauchen wir eine deutliche Beschleunigung des Ausbaus des Netzes für schnelle Züge im Rahmen des Deutschland-Takts", sagte Naumann der NOZ. Wo möglich, sollten schon heute schnelle Sprinterzüge eingesetzt werden, wie zum Beispiel zwischen Berlin und München.
"Wir begrüßen hier auch das Projekt von Lufthansa und DB, den Flughafen Frankfurt mit schnellen Sprinterzügen als Zubringer zu internationalen Flügen anzubinden und auch das Einchecken für den Flug für die Bahnreisenden besonders einfach und schnell zu gestalten." Als einen weiteren wichtigen Baustein zur Reduzierung von Inlandsflügen auf längeren Strecken in Deutschland wie auch in die unmittelbaren Nachbarländer sieht Pro Bahn den Ausbau des Nachtzugverkehrs. "Wenn der Nachtzugverkehr sowohl komfortable wie preiswerte Möglichkeiten anbietet, ist er eine echte Alternative zum Fliegen", sagte Naumann weiter. Hier brauche es "Komfort-Schlafwagenabteile mit Dusche, WC und einem anständigen Frühstück, ordentliche Liegewagen und preiswerte Schlafsessel".
Foto: Rothaarige Frau in einem Flugzeug (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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