Berlin - Der Bundesnachrichtendienst (BND) warnt in einer internen Meldung vor professionellen Schleuser-Strukturen. Diese nutzten die Fluchtbewegung aus der Ukraine aus, zitiert die "Welt" (Samstagausgabe) aus dem Dokument.
Demnach gibt es glaubhafte nachrichtendienstliche Hinweise darauf, dass Schleuser sich gezielt gefälschte ukrainische Dokumente verschaffen und Routen über das ukrainisch-polnische Grenzgebiet bewerben würden. Laut einem weiteren nachrichtendienstlichen Hinweis eines Partnerdienstes, auf den sich das Blatt beruft, bewirbt ein Schleuser-Netzwerk auch den Transport in leeren Lkw, die zuvor Hilfsgüter in die Ukraine transportiert haben. Dieses Angebot ziele vorwiegend auf Migranten aus afrikanischen und arabischen Ländern ab, die bereits vor dem Krieg in der Ukraine gelebt haben. Eine weitere Möglichkeit bieten demnach in der Türkei ansässige professionelle Schleuser-Strukturen, die ukrainische Ausweisdokumente fälschen würden.
Die Polizei in Istanbul habe sich diesbezüglich bereits mehrfach an das ukrainische Generalkonsulat gewandt, da bei der Kontrolle von Syrern und Afghanen vermehrt ukrainische Dokumente festgestellt worden seien. Der Bundesnachrichtendienst kommt zu dem Schluss, dass Schleuser-Strukturen zeitnah auf die aktuellen Fluchtbewegungen reagieren und für ihr Geschäftsmodell nutzen werden. Von einer verstärkten Nutzung dieses erweiterten Angebotes sei "nahezu sicher" auszugehen. Es sei auch möglich, dass das von Mitgliedern terroristischer Gruppierungen genutzt werde.
Allerdings würden hierzu noch keine Erkenntnisse vorliegen.
Foto: Bundesnachrichtendienst (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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