Leipzig - Experten sehen die bundesweit niedrigste Inzidenz in Sachsen bei den Corona-Neuinfektionen als Momentaufnahme an, die sich bald ins Gegenteil verkehren könnte. "Der Rückgang der Fallzahlen in Sachsen ist auf den seit Ende November bestehenden Teil-Lockdown zurückzuführen", sagte der Leipziger Epidemiologe Markus Scholz dem Nachrichtenportal Watson.
"Dieser führte nach unseren Schätzungen zu 50 Prozent Kontaktreduktion bei den Erwachsenen und zur Vermeidung von ca. 3.000 Todesfällen." Damit sei die Delta-Welle gebrochen worden. Allerdings sei dieser Trend trügerisch. Er erwarte auch für Sachsen in Kürze einen deutlichen Wiederanstieg der Fallzahlen wegen Omikron und ergänzt: "Ich rechne sogar damit, dass die Omikron-Welle Sachsen besonders hart treffen wird, da die Impfquote noch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegt."
Diese fehlenden Impfungen würden die Infektionslage in Sachsen stark anheizen, sagte Scholz. Und sie würden die Infrastruktur gefährlich belasten, etwa durch Personalausfälle aufgrund von Klassen- oder Schulschließungen. "Sachsen hat also bis auf den früheren Teil-Lockdown nichts besser gemacht, sondern wird in Kürze wieder schlechter dastehen als andere Bundesländer", so der Epidemiologe.
Foto: Dresden bei Nacht (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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