Berlin - Der Berliner Fahrgastverband fordert die Politik auf, in der Corona-Pandemie für mehr flexible Arbeitszeiten und mehr Homeoffice zu sorgen. Zwar würden Fahrzeuge regelmäßig desinfiziert und gelüftet, bei der BVG stünden aber nicht mehr Busse und Bahnen zur Verfügung, um die Fahrgastzahlen zu reduzieren, sagte der Vize-Vorsitzende des Verbands, Jens Wieseke, am Dienstag im RBB-Inforadio.
"Wenn Busse und Straßenbahnen weiterhin im Stau stehen und Arbeitszeiten sich immer noch auf den klassischen Berufsverkehr ballen, dann muss man fragen, wo die Politik die letzten zehn Monate gewesen ist." Wieseke forderte, zu unterschiedlichen Zeiten zu arbeiten und mehr Homeoffice zu ermöglichen. Dann würden nur noch systemrelevante Berufe, wie beispielsweise Krankenschwestern und Postmitarbeiter, die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Das reduziere die Zahl der Fahrgäste.
"Jeder, der zu Hause bleiben kann, bleibe zu Hause. Es wäre auch schon viel gewonnen, wenn Arbeitszeiten entzerrt werden. Das heißt also, dass von dem starren - du musst um sieben oder um acht Uhr morgens da sein - abgegangen wird." Wieseke hält eine bundesweite Tragepflicht für FFP2 Masken grundsätzlich für sinnvoll.
Allerdings müssten diese auch für Geringverdiener bezahlbar sein. Außerdem bezweifelte er, dass die Tragepflicht im Nahverkehr tatsächlich kontrolliert werden kann. "Ich frage mich, ob das wirklich durchsetzbar ist. Es ist ja noch nicht mal vollständig durchgesetzt, dass alle Masken tragen. Deshalb: da ist auch viel Aktionismus dabei. Wesentlich wichtiger wäre es, die Fahrzeuge - soweit es geht - leerer zu bekommen."
Foto: Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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