Berlin - Die Konkurrenten der Bahn bauen per Gutachten Druck auf die EU-Kommission und die Bundesregierung auf. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.
Sie wollen verhindern, dass Brüssel eine Eigenkapitalerhöhung des Staates in Höhe von fünf Milliarden Euro genehmigt. Das Staatsgeld würde aus Sicht der Bahnkonkurrenten den Wettbewerb verzerren. Der münstersche Betriebswirtschaftsprofessor Thomas Ehrmann untermauert in seiner Expertise, die er für die Privatbahnverbände Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) und Mofair verfasst hat, diese Position. Er empfiehlt, Fremdkapital an den Finanzmärkten aufzunehmen.
Das böte die Chance, der Bahn harte Auflagen zu machen und die Kredite "zeitlich zu befristen". Zudem könne man etwa Boni an die Vorstände verbieten, besser die Bilanzen extern prüfen und auch unerlaubte Quersubventionierung innerhalb des Konzerns untersagen. Das Gutachten zählt auch Argumente auf, warum es aus Sicht der Steuerzahler vorteilhaft wäre, wenn die Bahn sich an den Finanzmärkten bedienen müsste. Sonst würde die Bahn einfach weiter Verluste abschreiben und sich wieder frisches Geld vom Staat borgen.
"Die geplante DB-Eigenkapitalspritze wirkt wie manch fiebersenkendes Medikament", sagt NEE-Geschäftsführer Peter Westenberger: "Hinterher kommt es umso dicker."
Foto: Lok auf Gleisanlage (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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