Berlin - Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, geht davon aus, dass die Einflussnahme Russlands und Chinas in Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban zunehmen wird. "Ich fürchte, dass Russland und China dieses Machtvakuum nutzen werden, wenn die Taliban wieder durch Terroristen unter Bedrängnis kommen", sagte Hardt dem Sender Phoenix.

Man sehe an den jüngsten Bombenanschlägen, dass die Taliban das Land keineswegs kontrollierten. Dass China und Russland den Taliban in Zukunft helfen könnten, müsse der Westen "mit der nötigen Ehrlichkeit" betrachten, so Hardt. "Wir haben gemeinsam mit der NATO und vielen anderen Nationen 20 Jahre lang versucht, diesen stabilen Zustand in Afghanistan zu erzeugen. Wir können es anderen nicht vorwerfen, wenn sie jetzt auch ihren Versuch starten."

Dies solle idealerweise durch einstimmige Voten des UN-Sicherheitsrats in einen internationalen völkerrechtlichen Rahmen gebracht werden, so der CDU-Politiker.

Foto: Jürgen Hardt (über dts Nachrichtenagentur)

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