Berlin - Eine höhere Anzahl von Intensivbetten verbessert offenbar nicht den Therapieerfolg von Corona-Patienten. Das zeigen Zahlen der Helios-Kliniken aus Deutschland und Spanien, über die die Wochenzeitung "Die Zeit" berichtet.

Das Unternehmen hat die Behandlungsabläufe von jeweils 30.000 Covid-Patienten in Deutschland und Spanien ausgewertet. In den deutschen Helios-Kliniken kamen demnach über 25 Prozent der Patienten auf die Intensivstationen, mehr als doppelt so viele wie in Spanien. Zugleich ist die Krankenhaussterblichkeit in Deutschland höher als in Spanien, sie liegt unter den deutschen Helios-Patienten bei 18 Prozent, bei den spanischen hingegen bei 15 Prozent. In diese Berechnung gingen alle entlassenen Patienten von Beginn der Pandemie bis Ende April 2021 ein, darunter auch die Verstorbenen.

Dass in Deutschland trotzdem Patienten öfter auf die Intensivstation verlegt werden, liegt nach Einschätzung von Experten daran, dass die Mediziner über die Aufnahme häufig auf der Basis einer Diagnose entscheiden. "In anderen Ländern schauen sich die Ärzte den Patienten genauer an: Sollte er keine vital bedrohlichen Komplikationen haben, kommt er auf eine Wachstation", sagte der medizinische Geschäftsführer der Helios-Kliniken und Intensivmediziner Ralf Kuhlen.

Foto: Kreuz in einem Krankenhaus (über dts Nachrichtenagentur)

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