Berlin - Hacker dringen immer öfter in Computernetze von Krankenhäusern und anderen systemrelevanten Organisationen ein. In diesem Jahr registrierte die Bundesregierung bis Anfang November 43 erfolgreiche Angriffe auf Gesundheitsdienstleister, geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, über die die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet.

Das ist fast jede Woche einer und schon jetzt mehr als doppelt so viel wie im gesamten vergangenen Jahr. Nicht nur Krankenhäuser sind betroffen, sondern auch Energie- und Wasserversorger, Banken und Versicherungen sowie andere Organisationen. Insgesamt wurden bis Anfang November 171 erfolgreiche Hackerangriffe auf Einrichtungen der sogenannten kritischen Infrastruktur gezählt. Im vergangenen Jahr waren es 121, im Jahr davor 62. "Es gibt immer wieder Angriffswellen auf bestimmte Bereiche. In der Corona-Zeit ist auch die Zahl der Angriffe auf Krankenhäuser gestiegen", sagte Isabel Münch, die sich im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) um Deutschlands kritische Infrastruktur kümmert, der FAS. Die Krankenhäuser holten in Sachen IT-Sicherheit gerade auf, aber noch nicht jedes sei dort, wo es sein sollte.

"Mindestens 15 Prozent der IT-Investitionen müssen in die IT- und Cybersicherheit gehen." Der FDP-Bundestagsabgeordnete Jürgen Martens kritisierte die Bundesregierung für ihren Umgang mit dem Problem. "Da sage selbst ich als Liberaler: Hier tragen die Behörden Verantwortung. Wir verschaffen uns bisher sogar zu wenig Überblick über die Bedrohung", sagte der FDP-Politiker der FAS.

Foto: Krankenhausflur (über dts Nachrichtenagentur)

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