Neumarkt - Nach der Messerattacke in einem ICE zwischen Regensburg und Nürnberg geht die Polizei von einem "alleinhandelnden Einzeltäter" aus. Das sagte Kriminaldirektorin Sabine Nagel am Sonntag in Neumarkt.

Es gebe keine Hinweise auf eine "Mittäterschaft, Mitwisserschaft oder Mithilfe" einer anderen Person, sagte Nagel. Ebenso gebe es keine Anhaltspunkte für einen "islamistischen oder terroristischen Hintergrund", und auch nicht für irgendeine Planung oder Vorbereitung, sagte Nagel. Nach Angaben der Ermittler hatte der Täter unvermittelt und wahllos auf Passagiere eingestochen, vier Personen wurden dabei verletzt. Unmittelbar vor seiner Festnahme soll er "ich bin krank, ich brauche Hilfe" gerufen haben.

Die Polizei geht davon aus, dass der Mann zum Tatzeitpunkt nicht schuldfähig war. Ein sachverständiger Gerichtspsychiater attestierte ihm bereits nach der Tat eine paranoide Schizophrenie. Es handelt sich um einen 27-Jährigen Syrer. Weil er sich verfolgt fühlte, hatte er nach eigenen Angaben permanent ein Klappmesser mit etwa acht Zentimeter langen Klinge bei sich.

Um kurz vor 9 Uhr am Samstagmorgen soll er während der Fahrt in zwei Waggons vier Männer im Alter von 26, 39 und zweimal 60 Jahren attackiert haben. Die beiden jüngeren Männer befanden sich auch einen Tag nach der Tat noch im Krankenhaus. Eine Frau erlitt zudem einen Schock.

Foto: ICE 1 (über dts Nachrichtenagentur)

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