Wiesbaden - Die Produktion in Deutschland geht weiter zurück. Im September war sie preis-, saison- und kalenderbereinigt 1,1 Prozent niedriger als im August, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.
Im Vorjahresvergleich war die Produktion kalenderbereinigt 1,0 Prozent niedriger als im September 2020. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, lag die Produktion im September saison- und kalenderbereinigt 9,5 Prozent niedriger. Die Industrieproduktion, also das Produzierendes Gewerbe ohne Energie und Baugewerbe, ist im September gegenüber August um 1,5 Prozent gesunken. Innerhalb der Industrie nahmen die Produktion von Investitionsgütern um 2,8 Prozent und die Produktion von Vorleistungsgütern um 1,1 Prozent ab.
Im Bereich der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen stieg die Produktion um 2,1 Prozent, nachdem sie im August um 18,9 Prozent zurückgegangen war. Die Produktion von Konsumgütern ist um 0,2 Prozent gestiegen. Außerhalb der Industrie lag die Energieerzeugung um 1,0 Prozent höher als im Vormonat und die Bauproduktion um 1,1 Prozent. Für den August 2021 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang der Produktion von 3,5 Prozent gegenüber Juli (vorläufiger Wert: -4,0 Prozent).
Nach dem Corona-Schock im Frühjahr 2020 hatte sich die Produktion in Deutschland bis zum Jahreswechsel nahezu erholt, seitdem geht es wieder bergab. Zu den Gründen sagt das Statistische Bundesamt nichts, aber Material- und Fachkräftemangel dürften die wesentliche Rolle spielen und auch in den kommenden Monaten für einen Dämpfer sorgen, an der Nachfrage hingegen scheitert es weniger. Wie das Ifo-Institut am Freitag mitteilte, hat sich der Fachkräftemangel beispielsweise im Hochbau deutlich verstärkt. Das gehe aus einer Umfrage des Instituts hervor.
In der Branche meldeten im Oktober 34,1 Prozent der Unternehmen einen Mangel an Fachkräften, nach 33,5 Prozent im Vormonat. Im Tiefbau ging die Zahl zurück auf 36,8 Prozent, nach 37,9 Prozent im Vormonat. "Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Problem für die Bauwirtschaft. Mehr als jedes dritte Unternehmen findet nicht genügend Personal. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach Bauleistungen sehr hoch, die Auftragsbücher sind prall gefüllt", sagte Ifo-Forscher Felix Leiss.
"Im Tiefbau haben die Auftragsbestände eine Reichweite von stolzen 3,8 Monaten. Im Hochbau sind es sogar 5,2 Monate, ein Rekordwert."
Foto: Bauarbeiter (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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