Berlin - Wegen der verschärften Reiseauflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Fluggäste weiter deutlich reduziert. Im Januar ist die Zahl von 509.308 in den ersten Woche auf unter 318.873 in der letzten Woche des Monats gesunken, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) unter Berufung auf den Flughafenverband ADV. Insgesamt brach das Passagieraufkommen gegenüber dem Vorjahr demnach um mehr als 90 Prozent ein.

"Die Flughäfen verlieren jeden Tag mehr als zehn Millionen Euro", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel den Funke-Zeitungen. Die Lage sei dramatisch und für viele Standorte existenzbedrohlich. Jeder vierte der rund 180.000 Arbeitsplätze an den deutschen Flughäfen sei bedroht, warnte er. Es gebe "keinerlei Anzeichen für eine Erholung". Auch für die kommenden Wochen breche die Reisenachfrage ein, weil die Airlines gezwungen seien, Angebote einzustellen, so Beisel. "Ohne staatliche Unterstützung werden die ersten Standorte das Winterhalbjahr nicht überstehen", warnte der Hauptgeschäftsführer. Die Entwicklung übertreffe "die schlimmsten Befürchtungen". Die Flughäfen seien auf das Niveau der später 80er Jahre zurückgeworfen. Eine Trendwende sei erst in Sicht, wenn die restriktiven Reise- und Quarantäneregelungen durch praktikable Teststrategien ersetzt würden. Die Flughäfen fordern, dass Staatshilfen als nicht-rückzahlbare Zuschüsse gewährt werden. "Nur so können irreparable Strukturbrüche bei den durch die Pandemie bereits hoch verschuldeten Flughäfen aufgehalten werden", sagte Beisel. Gestiegen ist im Januar den Angaben zufolge das Frachtaufkommen, in der letzten Januarwoche sogar um über 30 Prozent.

Allerdings profitieren davon laut Verband nur einige Standorte. Vor allem sei der "Wachstumssprung" auf das geringe Vergleichsniveau im Jahr 2020 zurückzuführen. Damals fiel das chinesische Neujahrsfest, das 14 Tage andauert, auf den Januar. Dann geht der Frachttransport zurück.

2021 steht das Neujahrsfest Mitte Februar an.

Foto: Ein Pärchen wartet am Flughafen (über dts Nachrichtenagentur)

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