Essen - Der Alkoholkonsum von Teenagern steigt ab dem 16. Geburtstag deutlich - und damit verbunden ist auch die Zahl der Straftaten, die Minderjährige berauscht begehen. Das belegt eine neue Studie des RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben) berichten.
Mit dem 16. Geburtstag, ab dem Teenager legal Bier und Wein kaufen können, steigt demnach die Häufigkeit, mit der sie trinken, sprunghaft um 20 Prozent, und die Menge reinen Alkohols, die sie zu sich nehmen, um 35 Prozent. Das wirkt sich auch auf das Verhalten von Teenagern aus: "Die Erhöhung der Blutalkoholkonzentration über einen kritischen Wert scheint dazu beizutragen, dass Jugendliche im Alter von 16 Jahren zum ersten Mal eine Straftat begehen", sagt der Wirtschaftswissenschaftler Fabian Dehos, der für das RWI den Zusammenhang erforscht hat. "Die Beteiligung an Straftaten unter Alkoholeinfluss nimmt im Alter von 16 Jahren sprunghaft um 15,7 Prozent zu." Um herauszuarbeiten, wie die Altersschwelle für legalen Alkoholkauf, Konsum und Kriminalität zusammenhängen, hat Dehos Daten aus detaillierten Befragungen von Teenagern zu ihrem Trink-Verhalten kombiniert mit Daten der Kriminalstatistik.
Dabei zeige sich: "Angetrunkene Jugendliche begehen vor allem leichte und schwere Körperverletzungen, aber auch Diebstahl und Vandalismus sind häufig auftretende Delikte", erklärt Dehos. Jungen würden dabei häufiger straffällig, aber auch bei Mädchen zeige sich der Effekt von Alkohol auf das Begehen von Straftaten. Die vom Gesetzgeber gezogene Grenze für den Kauf von Alkohol ab 16 ist demnach effektiv bei der Reduzierung des Alkoholkonsums von Unter-16-Jährigen, das zeigt der Anstieg von Häufigkeit und Menge des Konsums ab dem 16. Geburtstag. "Vorher trinken junge Menschen deutlich weniger und werden somit auch weniger straffällig als es ohne die Zugangsgrenze der Fall wäre", sagte Dehos den Funke-Zeitungen.
Es lasse sich deshalb vermuten, dass ein Heraufsetzen des Mindestalters für Alkohol von 16 auf 18 Jahre den Konsum und auch die Kriminalität junger Menschen hinauszögern könne. "Es bedarf hier jedoch weiterer Forschung", so der Ökonom.
Foto: Jugendliche auf einer Parkbank mit Bier (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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