Berlin - In Deutschland wächst die Angst vor Cyberkriegen. Laut einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, befürchten 76 Prozent der Menschen im Land eine Eskalation im digitalen Raum.
Elf Prozent gehen demnach sogar davon aus, dass diese in einem bewaffneten Konflikt enden kann. Im Vergleich zum Jahr 2020 ist die Sorge vor Cyberkriegen deutlich gestiegen: Damals hatten 57 Prozent Angst vor einer solchen Eskalation. Eine Mehrheit sieht Deutschland im Fall von Cyberangriffen schutzlos: 78 Prozent glauben, dass die Bundeswehr nicht ausreichend ausgestattet ist, um Deutschland im Cyberraum zu verteidigen - Tendenz steigend. Im Jahr 2020 zweifelten 68 Prozent an entsprechenden Fähigkeiten.
16 Prozent sind aktuell der Meinung, die Bundeswehr könne Deutschland im Cyberraum ausreichend verteidigen. 70 Prozent der Menschen im Land wollen, dass die Europäische Union eine gemeinsame Cyber-Armee aufbaut, um auf Bedrohungen aus dem Cyber-Raum zu reagieren. Im Vergleich zum Jahr 2020 ist die Zustimmung um drei Prozentpunkte gestiegen. 23 Prozent der Befragten sprechen sich gegen eine EU-Lösung aus.
Sogenannte "Hackbacks" spalten die deutsche Bevölkerung indes. 51 Prozent sind der Meinung, Deutschland solle im Fall eines Cyberangriffs auf staatliche Einrichtungen und kritische Infrastrukturen durch staatlich gelenkte Hacker aus dem Ausland selbst aktiv mit Cyberattacken zurückschlagen. 40 Prozent lehnen eine solche Eskalation ab. Für die Erhebung befragte Bitkom Research im November 2021 telefonisch 1.143 Personen ab 16 Jahren.
Foto: Computer-Nutzer (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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