Berlin - In der deutschen Wirtschaft wächst der Unmut über die anhaltenden Einreisebeschränkungen der USA im Rahmen der Corona-Pandemie. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagsausgabe).

Der Präsident des Maschinenbauverbands VDMA, Karl Haeusgen, hat die US-Botschaft in Berlin demnach in einem Brief aufgefordert, sich in Washington für Lockerungen stark zu machen. "Wir glauben, dass es an der Zeit ist, den belastenden Travel Ban für Deutschland komplett aufzuheben", schreibt Haeusgen an den Geschäftsträger der Botschaft, Woodward Clark Price. Der Brief, über den die FAZ berichtet, ist auf den 1. Juli datiert. Der Verbandschef argumentiert sowohl mit der niedrigen Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland als auch den Fortschritten in der Impfkampagne.

"Mehr als 53 Prozent aller Deutschen haben mindestens eine Dosis eines Covid-Impfstoffs erhalten, ähnlich wie in den Vereinigten Staaten, wo ungefähr 55 Prozent der Amerikaner mindestens eine Dosis erhalten haben." Andere europäische Länder seien ähnlich weit, "sicherlich mehr als viele Länder außerhalb des Schengen-Raums, für die kein Einreiseverbot gilt". Die Vereinigten Staaten hatten im März 2020 umfassende Reisebeschränkungen verhängt, die in weiten Teilen bis heute gelten. Demnach darf nicht einreisen, wer sich in den 14 Tagen davor im europäischen Schengen-Raum, China, Iran, Großbritannien, Irland, Brasilien, Südafrika oder Indien aufgehalten hat.

"Wir sind der Überzeugung, dass die Einstufung des Schengen-Raums als Hochrisikogebiet nicht länger den Tatsachen vor Ort entspricht", schreibt Haeusgen weiter. Zwar sind in bestimmten Fällen Ausnahmegenehmigungen möglich (National Interest Exception). Doch ob darunter auch allgemeine Geschäftsreisen fallen, sei nicht klar, kritisiert der Verband. Gerade mit Blick auf die sich wieder verbessernden Beziehungen zwischen der EU und den USA sei eine Neubewertung der Lage wünschenswert.

Foto: Flugzeuge am Flughafen Newark bei New York (über dts Nachrichtenagentur)

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